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Die Größe Marias, Silvester: Adventsvorwort IV

Die vierte und letzte Präfation des Advents ist der Zeit unmittelbar vor dem Hochfest der Weihnacht gewidmet, d. h. den Tagen vom 17. bis zum 24. Dezember. Der Text führt uns in das Geheimnis ein, das wir feiern: das der Jungfrau Maria, der neuen Eva, die mit ihrem fiat den Weg zur Menschwerdung des Wortes eröffnet hat. Christus steht an der Pforte.

Giovanni Zaccaria-17. Dezember 2023-Lesezeit: 3 Minuten

Der Text dieser Vorwort Der IV. Advent ist die Überarbeitung einer alten Ambrosianischen Vorrede, die in ihrer jetzigen Form überarbeitet wurde.

"Wahrlich, es ist recht, dir zu danken, Herr, heiliger Vater, allmächtiger und ewiger Gott. Wir preisen dich, wir segnen dich und wir verherrlichen dich für das Geheimnis der jungfräulichen Mutter. Denn wenn das Verderben von dem alten Widersacher zu uns gekommen ist, so ist im jungfräulichen Schoß der Tochter Zion derjenige aufgegangen, der uns mit dem Brot der Engel nährt, und Heil und Frieden sind für das ganze Menschengeschlecht aufgegangen. Die Gnade, die Eva uns genommen hat, ist uns in Maria wiedergegeben worden. In ihr, der Mutter aller Menschen, öffnet sich die von Sünde und Tod erlöste Mutterschaft für das Geschenk des neuen Lebens. Wo also die Sünde wuchs, ist deine Barmherzigkeit in Christus, unserem Erlöser, übergeflossen. Deshalb singen wir in Erwartung der Ankunft Christi, vereint mit den Engeln und den Heiligen, den Hymnus deiner Herrlichkeit: Heilig, heilig, heilig...".

Auch hier wird, wie in der Adventspräfation III, der Grund für die Dankbarkeit gegenüber Gott bereits im Protokoll ausgedrückt: "Wir preisen, segnen und verherrlichen dich für das Geheimnis der Jungfrau und Mutter", ein einzigartiger Ausdruck im Korpus der Präfationen, der uns in das Geheimnis einführt, das wir feiern: das der Jungfrau Maria, die mit ihrem Fiat den Weg zur Menschwerdung des Wortes eröffnet hat; aus diesem Grund wird sie als Jungfrau und Mutter gepriesen, und schon dieser Titel eröffnet uns die Betrachtung der Größe Marias, eine Größe, die in der gesamten Präfation durch eine Reihe von antithetischen Parallelen von seltener Schönheit zum Ausdruck kommt.

Der erste der drei Abschnitte, aus denen sich der Hauptteil des Vorworts zusammensetzt, ist mit biblischen Bildern durchsetzt, die auf die typologische Kraft der Jungfrau Maria verweisen. Das Verderben, das der alte Widersacher herbeigeführt hat (vgl. Gen 314-15) war nicht das letzte Wort über das Schicksal des Menschen, denn aus dem jungfräulichen Schoß der Tochter Zion (Jes 62,11; Sach 2,14 und 9,9) wurde derjenige geboren, der uns mit dem Brot der Engel speist (Weish 16,20; Joh 6,38).

Dieser letzte Ausdruck ist besonders schön und wichtig, denn er verbindet das Thema des eucharistischen Brotes mit dem Geheimnis der Menschwerdung: Der jungfräuliche Schoß, eine sehr fleischliche Wirklichkeit, wird zum Schoß einer himmlischen Wirklichkeit.

Der Sturz, der dank Marias "Ja" vollständig repariert wurde.

Der zweite Abschnitt beginnt mit der antithetischen Parallele Eva/Maria, die auch den Titel dieses eucharistischen Textes bildet. Der Fall unserer Vorfahren, der bereits im vorhergehenden Abschnitt im Bild des Sieges des Teufels angedeutet wurde, wird dank des Ja Marias, das uns in unseren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, vollständig wiederhergestellt. Die Mutterschaft Evas erhält in der Mutterschaft Mariens eine neue Dimension: Die durch die Menschwerdung bewirkte Verwandlung verwandelt uns nämlich von der Verdammung zum Tod in die Bestimmung zur Unsterblichkeit.

Die typische Parallelität von Maria, der neuen Eva, endet in der Gestalt Christi, die im dritten Abschnitt stark hervortritt: In Christus, dem Erlöser, fließt die Barmherzigkeit Gottes genau dort über, wo sie am meisten gebraucht wird, nämlich dort, wo die Sünde alles zu überwinden scheint.

Es ist die Erfahrung des weisen Lebens der Kirche, die gerade in der menschlichen Schwäche den Ort der Manifestation der Macht Gottes (vgl. 2 Kor 12,7-10) und in der Sünde den Ort der Entfaltung der Größe Gottes aufzeigt.

Jeder Abschnitt des Hauptteils der Präfation schließt mit einer Betonung der messianischen Gaben (Heil und Frieden, die Gabe des neuen Lebens, Barmherzigkeit), die darauf hinweisen, dass Christus vor der Tür steht; in dieser vorweihnachtlichen Zeit.

Der AutorGiovanni Zaccaria

Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz (Rom)

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