In seiner Reflexion über das heutige Evangelium lud der Papst uns ein, uns an die Begegnung zu erinnern, die jeder von uns in seinem Leben mit Jesus hatte: "Das heutige Evangelium schildert die Begegnung Jesu mit den ersten Jüngern. Diese Szene lädt uns ein, uns an unsere erste Begegnung mit Jesus zu erinnern. Jeder von uns hat seine erste Begegnung mit Jesus gehabt: als Kind, als Jugendlicher, als junger Mensch, als Erwachsener... Wann bin ich Jesus zum ersten Mal begegnet? Wir können zurückdenken. Und nach diesem Gedanken, nach dieser Erinnerung, die Freude an der Nachfolge Jesu erneuern und uns fragen: Was bedeutet es, ein Jünger Jesu zu sein? Nach dem heutigen Evangelium können wir drei Worte nehmen: Jesus suchen, mit Jesus leben, Jesus verkünden".
Andererseits erinnerte der Heilige Vater an die Bedeutung der Suche nach Gott: "Wonach haben die ersten Jünger gesucht? Wir sehen es durch das zweite Verb: leben. Sie waren nicht auf der Suche nach Nachrichten oder Informationen über Gott, nach Zeichen oder Wundern, sondern sie wollten dem Messias begegnen, mit ihm sprechen, bei ihm sein, ihm zuhören. Die erste Frage, die sie ihm stellen, lautet: "Wo wohnst du?" (V. 38). Und Christus lädt sie ein, bei ihm zu sein: "Kommt und seht" (V. 39). Bei ihm zu sein, mit ihm zu leben, das ist das Wichtigste für den Jünger des Herrn. Der Glaube ist letztlich keine Theorie, nein, er ist eine Begegnung: Er bedeutet, dorthin zu gehen, wo der Herr wohnt, und mit ihm zu leben".
Abschließend wies der Papst darauf hin, dass diese Begegnung notwendigerweise zur Verkündigung führt: "Diese erste Begegnung mit Jesus war eine so kraftvolle Erfahrung, dass sich die beiden Jünger für immer an die Stunde erinnerten: 'Es war gegen vier Uhr nachmittags' (V. 39). Das zeigt, welche Kraft diese Begegnung hatte. Und ihre Herzen waren so voller Freude, dass sie sofort das Bedürfnis verspürten, das Geschenk, das sie erhalten hatten, weiterzugeben. Einer von ihnen, Andreas, beeilte sich sogar, es mit seinem Bruder zu teilen. Brüder und Schwestern, auch wir erinnern uns heute an unsere erste Begegnung mit dem Herrn. Wann bin ich dem Herrn begegnet? Wann hat der Herr mein Herz berührt? Und wir fragen uns: Sind wir immer noch Jünger, die in den Herrn verliebt sind, suchen wir immer noch den Herrn, oder haben wir uns in einem gewöhnlichen Glauben eingerichtet?
Am Ende des Angelus gedachte der Papst der Opfer des Erdrutsches in Kolumbien und der Kriege, insbesondere in der Ukraine, Israel und Palästina, und rief zum Frieden auf.