Der heilige Josefmaria Escrivá ist vor allem für die Gründung des Opus Dei bekannt. Daher die Einzigartigkeit des Die Äbtissin von Las Huelgas" (Die Äbtissin von Las Huelgas)im Lebenslauf des aragonesischen Heiligen.
In diesem 1944 veröffentlichten Buch wird eine historisch-kanonische Analyse der jahrhundertelang von der Äbtissin des Klosters Las Huelgas in Burgos ausgeübten Rechtsprechung vorgenommen.
Nach Ansicht derjenigen, die das Projekt durchgeführt haben kritisch-historische AusgabeDiese Untersuchung dient wahrscheinlich zwei Zwecken. Zum einen will sie die zentrale Botschaft der Studie vermitteln Opus Dei -Er war ein großer Bewunderer der persönlichen Heiligung durch Arbeit, weshalb er diese Studie so sorgfältig durchführte. Ein weiterer Grund ist seine große Wertschätzung der intellektuellen und universitären Arbeit.
Die Äbtissin von Las Huelgas" befasst sich mit theologischen, rechtlichen und historischen Fragen. Noch heute ist es ein Referenzwerk für akademische Studien und seine Lektüre zeigt die aufrichtige Wertschätzung des Autors für das religiöse Leben.
Intellektuelles Erbe
Josemaría Escrivá begann seine Nachforschungen über die Äbtissin von Las Huelgas, als er im Januar 1938 in Burgos eintraf, nachdem er während des spanischen Bürgerkriegs die Pyrenäen durchquert hatte. In Madrid verlor er das gesamte Material, das er über mehrere Jahre hinweg für seine Doktorarbeit gesammelt hatte. In Burgos fand er jedoch ein neues Thema und das Klosterarchiv, um seine neue Arbeit vorzubereiten.
Im Dezember 1939 legte Escrivá seine Dissertation an der Zentraluniversität von Madrid vor und erhielt eine hervorragende Note, die ihm den Doktortitel in Jura einbrachte.
Diese Doktorarbeit diente als Grundlage und Anregung für eine genauere Untersuchung der Gestalt der Äbtissin von Las Huelgas und ihrer besonderen Rechtsprechung. Zu diesem Zweck reiste der heilige Josefmaria zwischen 1940 und 1943 mehrmals nach Burgos, um die Archive des Klosters zu konsultieren.
Die Figur der Äbtissin von Las Huelgas
Die Kloster von Las Huelgas ist eine besondere Episode in der Geschichte der Kirche in Spanien. Seit ihrer Gründung im 12. Jahrhundert nahm sie die Töchter von Adeligen auf. Diejenigen, die in die Kirche eintraten, brachten eine Mitgift mit, die aus Ländereien und königlichen Zuwendungen bestand.
Im Laufe der Jahrhunderte trugen diese Schenkungen dazu bei, dass sich das Territorium des Klosters und die Zuständigkeit der Äbtissin vergrößerten.
Darin wurden drei verschiedene Befugnisse zusammengefasst: die zivile Befugnis, die kanonische Befugnis als Vorgesetzter einer religiösen Gemeinschaft und eine Befugnis zur quasi-episkopalisch (außer natürlich in allen Angelegenheiten, die die Weihe betreffen).
Die Äbtissin übte diese Macht über die christlichen Gläubigen aus, die in den Grenzen ihres Territoriums zwischen Toledo und dem heutigen Kantabrien lebten.
So erteilte er zum Beispiel den Priestern die Erlaubnis, die Messe zu feiern, in den Kirchen und Pfarreien zu predigen und den Nonnen, Ordensleuten und Gläubigen in seinem Gebiet die Beichte abzunehmen. In seinem Territorium leitete er auch die Ordensprofess in seinem und in anderen Klöstern und nahm sie persönlich entgegen.
Er verhängte auch kirchliche und zivile Strafen durch Richter, die in seinem Namen Recht sprachen.
Beiträge des Buches von Escrivá
Der heilige Josemaría Escrivá studierte Rechtsprechung quasi-episkopalisch Die jahrhundertelange Herrschaft der Äbtissin von Las Huelgas, die 1874 durch eine päpstliche Bulle beendet wurde Quae diversa.
Seine historisch-kanonische Analyse unterstreicht die Relevanz und den Einfluss des Gewohnheitsrechts als Quelle des Kirchenrechts und zeigt auf, wie die fortgesetzte Anwendung durch eine Gemeinschaft die Formulierung der kirchlichen Norm beeinflussen kann, sofern sie nicht ausdrücklich vom Gesetzgeber aufgehoben wird.
La Abadesa de las Huelgas" erlebte zu Escrivás Lebzeiten zwei Auflagen: die erste im Jahr 1944 und die zweite im Jahr 1974. Später, im Jahr 1988, wurde es neu aufgelegt.
Seit seiner ersten Veröffentlichung ist es zu einer Referenz auf dem Gebiet des Kirchenrechts geworden. Es wird noch immer in der kanonischen Literatur sowie in der Frauengeschichtsforschung, insbesondere im angelsächsischen Raum, zitiert.
Im Jahr 2016 wurde die Historisches Institut St. Josefmaria Escrivá veröffentlichte die Kritisch-historische Ausgabe von Die Äbtissin von Las Huelgasvon den Professorinnen María Blanco und María del Mar Martín. Die Autoren legen eine ausführliche kritische und rechtshistorische Analyse des Originaltextes vor.
Im Vorwort der historisch-kritischen Ausgabe sagte Bischof Javier Echevarría, dass die Forschungen des heiligen Josefmaria über die Äbtissin von Las Huelgas nicht nur die Rolle der Frau in der Kirche und der Gesellschaft in vergangenen Zeiten beleuchten, sondern auch zu neuen Überlegungen über den Platz der Frau in der heutigen Gesellschaft und in der Kirche beitragen können.