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Die alljährliche Maria Namen-Feier : Ein starkes Glaubenszeugnis Österreichs

Die jährliche Feier des Namens Mariens - ein starkes Zeugnis des österreichischen Glaubens. Seit 1958 organisiert die "Gebetsgemeinschaft für Kirche und Welt" um den 12. September herum für zwei Tage die "Feier des Namens Mariens".

Maria José Atienza·19 de septiembre de 2022·Tiempo de lectura: 4 minutos
Maria Namen-Feier

Der Artikel in seiner Originalfassung auf Spanisch hier

Man schreibt das Jahr 1683, den 12. September. Vor den Toren Wiens steht ein gewaltiges türkisches Heer mit 200 000 Mann. Vor mehr als 150 Jahren war es 1529 Sultan Süleyman I. nicht gelungen, die Kaiserstadt, den Mittelpunkt des Habsburgerreiches, zu erobern. Doch nun steht dem Erfolg von Kara Mustapha angesichts seiner überlegenen Streitmacht wohl nichts mehr im Weg. Zwar hat sich zur Befreiung Wiens ein Entsatzheer formiert: Kaiserliche Truppen, Bayern, Sachsen, vor allem Polen unter König Jan III. Sobieski, doch was sind diese 65 000 Mann gegen eine dreifache Übermacht? Aber die Wiener vertrauen auf die Hilfe Gottes und die Fürsprache seiner Mutter: Am 12. September erbittet der selige Marco d´Aviano auf dem sich im Norden über der Stadt erhebenden Kahlenberg in der Hl. Messe den Schutz des Allmächtigen. Dann, mit dem Banner der Schutzmantelmadonna an der Spitze, erfolgt der Angriff von der Höhe über die Abhänge hinunter auf die Stellungen der Belagerer. Diese sind trotz ihrer Übermacht so überrascht, dass sie in aller Eile flüchten und viele Ausrüstungsgegenstände zurück lassen, darunter sind auch Kanonen, aus denen später die „Pummerin“ gegossen wird, die größte Glocke Österreichs, die im Stephansdom, der Kathedrale von Wien, hängt. Als Dank an Maria führt Papst Innozenz für den Sonntag nach Mariä Geburt für die ganze Kirche das Fest Mariä Namen ein. Papst Pius verlegt es auf den 12. September. In Österreich wird der Tag Mariä Namen wirklich als Fest gefeiert.

Der „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“: Um den Frieden in der Welt

Man schreibt das Jahr 1947, den 2. Februar: Was vor beinahe 300 Jahren, der Zeit entsprechend, in Krieg und Schlacht gegen einen ungläubigen Feind geglaubt und gebetet wurde, das wird jetzt, auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges, nur dem Frieden dienen. Otto Pavlicek, 1902 in Innsbruck geboren, in Gottferne aufgewachsen und zeitweilig aus der Kirche ausgetreten, erlebt 1937 seine Bekehrung: Mit 35 Jahren tritt er in den Franziskanerorden ein und erhält den Ordensnamen Petrus. 1941 wird er zum Priester geweiht. Er muss zum Militär einrücken und wird Sanitäter. Ein Jahr nach Kriegsende dankt er in Mariazell für seine glückliche Heimkehr und betet tief besorgt für seine Heimat Österreich. Da hat er eine innere Eingebung: Er vernimmt die Worte – Worte der Gottesmutter in Fatima: „Tut, was ich euch sage, und ihr werdet Frieden haben.“ Daraufhin gründet P. Petrus Pavlicek am 2. Februar 1947, den Rosenkranz-Sühnekreuzzug (RSK), eine Gebetsgemeinschaft von Rosenkranzbetern: Gebet zur Bekehrung der Menschen und um den Frieden in der Welt.

Es geht aber auch um die Freiheit Österreichs von den vier Siegermächten, die seit Ende des Zweiten Weltkrieges Österreich besetzt halten. Deshalb schließen sich auch hohe österreichische Politiker wie der damalige Bundeskanzler Leopold Figl und sein Nachfolger Julius Raab der Gebetsgemeinschaft an. Mit Unterstützung in der Erzdiözese Wien steigt die Zahl der Mitglieder rasch an: 1950 sind es 200 000, 1955 über eine halbe Million. P. Petrus lädt auch zu Sühneprozessionen ein, die nun jedes Jahr rund um den 12. September, dem Fest Maria Namen, veranstaltet werden, und wieder kommen viele Gläubige: 1953 zählt man 50.000, 1954 80.000 Teilnehmer. Als Russland 1955 gegen alle Erwartung die Zustimmung zum Staatsvertrag und damit zur Freiheit Österreichs gibt, sehen viele darin eine Erfüllung ihrer Bitten an die Gottesmutter. So meinte der damalige Bundeskanzler Julius Raab: „Wenn nicht soviel gebetet worden wäre, so viele Hände in Österreich sich zum Gebet gefaltet hätten, so hätten wir es wohl nicht geschafft.“

Die Maria Namen-Feier

Um weiterhin gemeinsam im Vertrauen auf den Namen Marias zu beten, veranstaltet seit die Gemeinschaft des RSK – heute auch „Gebetsgemeinschaft für Kirche und Welt“ genannt – seit 1958 rund um den 12. September die zweitägige „Maria Namen-Feier“. Jährlich treffen sich in der Wiener Stadthalle – einem Ort für große Events, zum Beispiel dem Auftritt von Künstlern u. ä. – tausende Gläubige mit Dutzenden von Priestern und auch Bischöfen zum gemeinsamen Gebet, zum Glaubenszeugnis und zur Hl. Messe. Seit 2011 findet die Feier im Dom von Wien statt. Jedes Jahr kommen aus Rom, vom Papst, Gruß- und Segensworte für die Teilnehmer. Jedes Jahr steht die Feier unter einem anderen Thema: 2020, im Jahr der Pandemie, hieß es „Unterwegs zu Jesus“, 2021 ging es um die Synodalität der Kirche. Nach der Eucharistiefeier zieht man mit der Fatimastatue in Prozession durch die Innenstadt von Wien zum abschließenden Segen zum Hof vor dem Amtssitz des Bundespräsidenten von Österreich.

Im heurigen Jubiläumsjahr des 75-jährigen Bestehens des RSK fragten die Festprediger der Maria Namen-Feier, Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, und Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg und nach der Tradition der „Primas Germaniae“: „Wirkt beten? Und was hoffen wir als Betende heute noch?“ – auch angesichts des Krieges in der Ukraine.

Die einhellige Antwort war: Es braucht das Gebet für den Frieden heute so nötig wie vor 75 Jahren! Kardinal Schönborn ermutigte die anwesenden Gläubigen: „Seien wir unbesorgt – selbst wenn wir weniger werden. Denn die Kraft der Wirklichkeit Gottes ist stärker als unsere menschliche Schwachheit.“ Die Aufgabe des Beters bestehe daher darin, für den Nächsten, ja, für die Welt „in die Bresche zu steigen.“ „Auch wenn der moderne Mensch vergessen hat, dass er Gott vergessen hat“, meinte Erzbischof Lackner, dürfe die Antwort darauf jedoch nicht Resignation sein, sondern die feste Hoffnung darauf, dass die Sehnsucht des Menschen nach Erlösung und Gerechtigkeit stärker sind als die Gleichgültigkeit. „Selbst wenn wir scheinbar mit unseren Rosenkränzen ohnmächtig dastehen – dort, wo Sehnsucht nach Gott ist, wird sie wachsen. Wo wir uns von der Not der Leidenden betreffen lassen und diese vor Gott tragen, da wird unser Gebet erhört werden.”

In den 60-er Jahren hat sich der RSK über Österreich hinaus verbreitet, zunächst vor allem in Deutschland. Heute gehören ihm etwa 700 000 Menschen in 132 Ländern an. Er will eine vertiefte, an der Heiligen Schrift orientierte Marienverehrung fördern, weil Maria ein sicherer Weg zu Christus ist. Als Hilfsmittel gibt die “Mutter der Glaubenden” den Rosenkranz an die Hand. Wach gehalten werden soll auch der Gedanke der stellvertretenden Sühne – nach dem emeritierten Papst Benedikt XVI. eine “Urgegebenheit des biblischen Zeugnisses”. Auch zum Beten und Opfern für die Bekehrung der Sünder möchte der RSK anleiten. Als Mitglied der Gebetsgemeinschaft soll man täglich wenigstens ein Gesätz des Rosenkranzes beten, und als Frucht des Rosenkranzes die Arbeit gewissenhaft verrichten, hilfsbereit sein und Leiden und Sorgen geduldig ertragen, auch im Geist stellvertretender Sühne.

P. Petrus Pavlicek, starb im Jahre 1982. Sein Seligsprechungsprozess wurde 2001 in der Erzdiözese Wien abgeschlossen und wird seither in Rom weitergeführt.

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