Ein lokales statt eines römischen Jubiläums

Zu Beginn des Jubiläums öffnete der Papst die Heilige Pforte des Petersdoms und wies auf die geringe Wahlbeteiligung hin.

5. Januar 2016-Lesezeit: 2 Minuten
heilige Tür

Es ist nun schon einige Wochen her, dass Franziskus die Heilige Pforte des Petersdoms geöffnet hat, und eines der Themen, die am häufigsten in der Presse auftauchen, sind die Zahlen über die (vermeintlich) geringe Wahlbeteiligung. Es ist wichtig, über die realen Zahlen zu sprechen und keine Legenden zu schaffen: 50.000 Menschen nahmen an der Zeremonie am 8. Dezember teil. Es war kein "massives" Echo wie noch vor ein paar Jahren. In den Medien herrscht der Eindruck, dass es ein "Flop" war, weil die Prognosen nicht erfüllt wurden.

Eine erste Frage lautet: Wer hat diese Prognosen gemacht und wie? Nach der überraschenden Ankündigung von Papst Franziskus im März begannen die Spekulationen über die Daten: "Millionen von Pilgern", Rom "überschwemmt" von Gläubigen aus der ganzen Welt, das Risiko eines organisatorischen Desasters aufgrund von Zeitmangel... Mit anderen Worten: die große Erwartung war hauptsächlich auf Spekulationen zurückzuführen, die vielleicht unbegründet waren. Ein zweites Element sind die Ereignisse vom 13. November in Paris und ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben rund um den Vatikan und die anderen Basiliken: die Angst vor terroristische Angriffe war bisher ein Grund, nicht nach Rom zu reisen. Die Vervielfachung der Sicherheitskontrollen ist nun eine Schwierigkeit, die den normalen Ablauf einer religiösen Pilgerreise verlangsamt.

Aber das wichtigste Element ist die massive Verbreitung, die nach dem Willen des Papstes das grundlegende Gesicht dieses Jubiläums sein soll: Heilige Pforten wurden in jeder Diözese und in jedem Heiligtum geöffnet: Man muss nicht nach Rom fahren, um das Heilige Jahr in vollem Umfang zu erleben. Aus diesem Grund wollte Franziskus die Zahl der römischen "Veranstaltungen" begrenzen. Die endgültige Bewertung des Jubiläums wird sich nicht auf die Zahl derer stützen, die die Tür des Petersdoms durchschritten haben. Sie wird sich auf die verborgenen Zahlen derer stützen, die dieses Jubiläum erlebt haben. Jahr der Barmherzigkeit die sich dem Beichtstuhl nähern. Und dies sind, Gott sei Dank, keine medialen Tatsachen, sondern sie sind im Himmel wohlbekannt.

Der AutorOmnes

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