Die lukanische Version der Taufe unseres Herrn, die wir heute lesen, beginnt mit einem Hinweis auf die Erwartung des Volkes: "Das Volk wartete auf Johannes, und alle fragten sich, ob er nicht der Messias sein könnte".
Die Menschen irrten sich doppelt: Johannes war nicht der Messias, und sie hatten falsche Vorstellungen von der Art des Messias, den sie erwarten sollten. Sie wollten einen militärisch-politischen Messias, der sie von der römischen Unterdrückung befreien und ein freies politisches Königreich Israel errichten würde. Auch heute noch lassen sich Menschen aus den falschen Gründen taufen: als bloße soziale Konvention, um Zugang zu katholischer Bildung oder anderen Vorteilen zu erhalten.
Angesichts seines Fehlers antwortet John bescheiden: "Ich bin kein Mann.Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist als ich und dessen Sandalen ich nicht würdig bin, sie zu lösen".
Diese Demut ist eine Vorbereitung auf die Taufe. Johannes konnte die Menschen auf die überlegene Taufe Christi vorbereiten, weil seine eigene Seele ein guter Boden war, der für das "Wasser" der Gnade empfänglich war. Es wird in die Seelen gegossen, die es als guten Boden aufnehmen, während andere es wegen ihrer Steinhärte des Herzens zurückweisen.
Es ist auch die Demut Christi selbst, die ihn befähigt, uns die Gabe der Taufe zu schenken. Er lässt sich von Johannes taufen, obwohl er seinem Vorgänger weit überlegen ist, und wir sehen ihn dann beten. Aus seiner Demut und seinem Gebet heraus wird die Gnade des Heiligen Geistes über die Menschheit ausgegossen: "Und während er betete, tat sich der Himmel auf, und der Heilige Geist kam in Gestalt einer Taube auf ihn herab.
Durch Demut und Gebet fließt das Wasser der Taufe weiter in unserer Seele. Die Taufe ist nicht einfach ein vergangenes Ereignis. Sie ist lebendiges Wasser, das fortwährende Wirken des Heiligen Geistes in uns (vgl. Joh 4,10-14; 7,37-39), das uns mehr und mehr in Kinder Gottes verwandelt. Als der Geist auf Christus herabkam, verkündete die Stimme des Vaters: "Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden".
Diese Taufe wird durch das Pfingstfeuer ergänzt (siehe Apostelgeschichte 2,1-4): "Er wird euch mit dem Heiligen Geist und Feuer taufen". Wasser reinigt und schenkt Wachstum. Das Feuer intensiviert diese Reinigung und gibt Energie und Kraft. Aber mit all dem bringt der Geist unserer Seele Frieden, und so kam er in Form einer Taube auf Jesus herab und erinnerte an die Taube, an der Noah erkannte, dass die Sintflut vorüber war und die Menschheit wieder Frieden mit Gott hatte.
Predigt über die Lesungen zur Taufe unseres Herrn (C)
Der Priester Luis Herrera Campo bietet seine nanomiliaEine kurze, einminütige Reflexion zu diesen Sonntagslesungen.