Sonntagslesungen

Lesungen für Sonntag, den 2. Sonntag der Osterzeit, Sonntag der Barmherzigkeit

Andrea Mardegan kommentiert die Lesungen zum Ostersonntag II und Luis Herrera hält eine kurze Videopredigt. 

Andrea Mardegan-7. April 2021-Lesezeit: 2 Minuten

Als Jesus den Zwölfen erklärt, dass Lazarus gestorben ist und sie zu ihm gehen sollen, sagt Thomas zu den anderen Jüngern: "Wir werden auch mit ihm sterben".. Seine Liebe zu Jesus treibt ihn an, aber er ist sich seines eigenen Willens zu sicher, er weiß nicht, dass er ohne Gottes Hilfe nicht fähig ist. Als Jesus gefangen genommen wird, hat er Angst und flieht wie alle anderen. Und überlässt ihn allein seinem Schicksal. 

Nach dem Tod und Begräbnis Jesu treffen sich die anderen im Obergemach mit Maria wieder. Aber Thomas ist nicht da. Er hat eine tiefe Krise durchgemacht und sich zurückgezogen. Er ist fassungslos über die Ereignisse und über das Scheitern seiner Absicht, mit Jesus zu sterben. In jener Nacht im Garten des Ölbergs: "Ich bin's"sagte Jesus, und die Soldaten fielen zu Boden. Er konnte gewinnen und hat sich dennoch gefangen nehmen lassen. Alles ist verloren. Ein Gefühl der totalen Niederlage ergreift ihn, der Eindruck, dass er seine Ideale, sein Leben, sich selbst verloren hat. Das Einzige, was zählt, ist seine eigene Haut zu retten. Er verliert den Glauben an die Worte Christi. Die versprochene Auferstehung nach dem Tod ist eine Illusion, was zählt, sind die gesehenen Tatsachen: die Tragödie der Folter; und die gehörten: der Schrei am Kreuz. Es ist alles vorbei. 

Doch Jesus steht am ersten Tag der Woche auf und erscheint den Aposteln im Obergemach. Aber sie waren nur zu zehnt, Thomas war nicht da, wer weiß, wohin er gegangen war. Jesus überlässt ihn der Eile der anderen. Sie suchen ihn und finden ihn, aber Thomas ist starrköpfig: Das Versagen Jesu vor dem Volk, seine eigene Flucht, das Gefühl, an diesem Abend nicht dabei gewesen zu sein, das Gefühl, übergangen worden zu sein, machen ihn wütend. Er ist starrsinnig und will nicht glauben, ohne etwas gesehen zu haben. 

Dein Eingreifen ist nötig, Jesus, nur noch eines. Jesus erhört das stille Gebet Marias, den Wunsch des Petrus, das Herz des Johannes. Er kommt nach acht Tagen zu ihnen, hinter verschlossenen Türen. "Thomas, es ist an der Zeit, dass sich auch dein Geist und dein Herz ändern. Seid nicht ungläubig, seid gläubig. Legen Sie Ihre Hand hier hinein, um die Wahrheit und die Kraft meines auferstandenen Fleisches zu erfahren. Es ist mein Leib, der für euch hingegeben wird, und es ist mein Blut, das für euch vergossen wird und von dem ihr in der Eucharistie genährt werdet. Es ist meine verwundete Hand, die du selbst auf die Häupter so vieler legen wirst, um die Sünden zu tilgen und die geistig Kranken zu heilen". 

Thomas tut, was Jesus ihm aufträgt, für sich selbst und für uns. Er tut, was wir alle gerne tun würden: Er berührt mit seiner Hand. Diese Wunden Jesu, die mit der Auferstehung nicht verschwunden sind, sind immer frisch, aktuell, lebendig. Glücklich sind wir, die ihm begegnen, ohne ihn zu sehen, wenn wir ihn in unseren Brüdern und Schwestern, in der Kirche, seinem Leib, sehen. Thomas berührt Jesus, der ihn mit dem größten und reinsten Glauben anstrahlt: "Mein Herr und mein Gott!". Ein Akt des Glaubens, des Schmerzes und der Liebe. 

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