Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat auf seiner jüngsten Tagung am vergangenen Wochenende seine Entschlossenheit bekräftigt, seinen "Reformkurs" fortzusetzen. Der Präsident des ZdK, Irme Stetter-Karpäußerte seine "Wut" über die jüngsten Reaktionen einiger Bischöfe und Kardinäle in der Kurie auf die Entscheidungen der Der Synodale Weg. Er bezog sich dabei insbesondere auf die Antwort des Kardinals Arthur RocheDas Schreiben wurde vom Präfekten des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in einem Brief vom 29. März veröffentlicht. Die Der Synodale Weg hatte dafür gestimmt, dass die Bischöfe Laien die Erlaubnis erteilen können, im Rahmen der Eucharistiefeier zu predigen und Sakramente wie Taufe, Krankensalbung und Ehe zu spenden.
Kardinal Roche erinnerte an die Instruktion "Ecclesiae de misterio (1997), wonach die Homilie bei einer Eucharistiefeier den Priestern oder Diakonen vorbehalten ist, ohne dass der Diözesanbischof eine Dispens erteilen kann. Sie erinnerte auch daran, dass in dieser Instruktion von "Missionsgebieten" und "besonderen Fällen" die Rede ist, in denen Laien als außerordentliche Spender der Taufe eingesetzt werden können, und warnte vor einer laxen Auslegung: "Es hat nicht den Anschein, dass solche Situationen in irgendeiner Diözese im Zuständigkeitsbereich der deutschen Bischöfe bestehen"; daher "gibt es in Deutschland keinen anerkannten Ritus für die Feier der Taufe durch einen außerordentlichen Spender".
Für Stetter-Karp bedeuten diese und ähnliche Reaktionen, dass "wir eine Kirche erleben, die auf verschiedenen Ebenen von Männern geprägt ist, die ihre Macht zementieren, Entwicklungen ablehnen und die Gräben zwischen Kirche und Welt weiter vertiefen". Diese Kirche - so Stetter-Karp weiter - müsse "als absolutistisches Machtsystem" ein Ende finden.
Neben der Forderung, dass die Beschlüsse des Synodalweges in allen deutschen Diözesen umgesetzt werden, betonte er, dass die konstituierende Sitzung der "Synodalkommission" im November stattfinden wird. Ihre Einsetzung war im September 2022 auf der vierten Tagung der Synode beschlossen worden. Plenarversammlung des Synodalweges. Ursprünglich war geplant, einen "Synodalrat" zu schaffen, der auf nationaler Ebene die Arbeit der Bischofskonferenz (DBK) und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) koordiniert und auf diözesaner Ebene ein Leitungsgremium unter Beteiligung von Laien ist, die sich sogar gegenüber dem jeweiligen Bischof durchsetzen können. Der Vatikan verbot jedoch - nicht nur einmal, sondern mehrfach - die Einrichtung eines solchen Leitungsgremiums "auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene".
Um dieses Verbot zu umgehen, war nun von einer "Synodalkommission" die Rede, die sich neben der Vorbereitung des "Synodalrates" mit Fragen befassen sollte, die aus Zeitgründen nicht von den Synodalversammlungen behandelt werden konnten. Um vollendete Tatsachen zu schaffen, haben die Präsidenten des Synodalweges - Mons. Georg Bätzing, DBK-Präsident und Irme Stetter-Karp, Präsidentin des ZdK, beeilten sich, den Termin für die konstituierende Sitzung dieser "Synodalkommission" festzulegen: 10. und 11. November. Diese Ankündigung kam für die Bischöfe, die zuvor nicht konsultiert worden waren, überraschend. Der Regensburger Rudolf Voderholzer wies darauf hin, dass die Beschlüsse der Synodalversammlung für sich genommen nicht rechtsverbindlich seien und es eines Beschlusses der Bischofskonferenz bedürfe, was auch für die Einsetzung einer "Synodalkommission" gelte.
Stetter-Karp fordert daher nun, dass in diesem künftigen Gremium einige der Regeln, die bisher für die Der Synodale WegDie neuen Regeln, wie z.B. das Erfordernis, dass Beschlüsse mit einer doppelten Zweidrittelmehrheit gefasst werden müssen: der aller Versammlungsmitglieder und der der Bischöfe, würden nicht mehr akzeptiert. Die Forderung nach einer Zweidrittelmehrheit der Bischöfe würde nicht mehr akzeptiert, da dies bedeuten würde, dass eine Minderheit von Bischöfen ein Veto gegen eine Resolution einlegen könnte. Sie wies darauf hin, dass eine Minderheit der deutschen Bischöfe in den vergangenen Monaten "grundsätzliche Zweifel an der Legitimität des eingeschlagenen Weges" geäußert habe. Für den ZdK-Präsidenten wäre dies ein "Zeichen der Schwäche" der Deutschen Bischofskonferenz. Der Bochumer Pastoraltheologe Matthias Sellmann ging sogar noch weiter: Das ZdK solle nun die Führung in dem Prozess übernehmen.
Allerdings ist die Finanzierung des "Synodaler Ausschuss"Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz sollte eigentlich im April eine Entscheidung treffen. Der Präsident des ZdK rechnet nun mit einer solchen Entscheidung im Juni.
Helena Jeppesen-Spuhler, die in der "Begleitgruppe" für den synodalen Prozess im Bistum Basel (Schweiz) mitarbeitet und zur ZdK-Tagung eingeladen war, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in der Schweiz die Entscheidung über die Finanzen nicht von den Bischöfen, sondern weitgehend von Laiengremien getroffen wird. Thomas Söding, Vizepräsident des ZdK, fragte: "Warum ist es nicht üblich, dass diejenigen, die die Kirchensteuer zahlen, über deren Verwendung entscheiden?