Welt

Erinnerung und Vergebung: eine Konferenz zur Wiederherstellung von Beziehungen

Der von der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz im Mai 2025 veranstaltete internationale Kongress "Gemeinsames Gedächtnis und kollektive Vergebung" wird sich mit der kollektiven Vergebung als Instrument der sozialen und institutionellen Versöhnung befassen und dabei akademische, spirituelle und praktische Perspektiven im Rahmen des Jubiläums 2025 verbinden.

Giovanni Tridente-2. Januar 2025-Lesezeit: 3 Minuten
Entschuldigung

Im Mittelpunkt des bevorstehenden Jubiläums 2025, das bekanntlich die Gläubigen in aller Welt zum Nachdenken über Sündenvergebung und Versöhnung einlädt, bereitet die Päpstliche Universität vom Heiligen Kreuz die Ausrichtung des internationalen Kongresses "Gemeinsames Gedächtnis und kollektive Vergebung" vor. Die Veranstaltung, die am 6. und 7. Mai 2025 in Rom stattfinden soll, wird ein Moment der Begegnung, des Studiums und des Dialogs sein, der vom Dikasterium für Evangelisierung unterstützt und vom Centro Cristianismo y Sociedad der Theologischen Fakultät in Zusammenarbeit mit der Confederación de Empresarios de México Coparmex organisiert wird.

Ziel ist es, das Thema der kollektiven Vergebung und des gemeinsamen Gedächtnisses zu behandeln, um einen wichtigen Beitrag zum Nachdenken über Konflikte und die Möglichkeit des Wiederaufbaus menschlicher und institutioneller Beziehungen zu leisten.

Die Essenz der kollektiven Vergebung

Wie die Organisatoren erklären, kann Vergebung, die oft als persönlicher Akt betrachtet wird, auch eine kollektive Dimension haben. In der Tat brauchen Gemeinschaften und Institutionen, die gemeinsames Leid erfahren - sei es durch Krieg, Unterdrückung oder soziale Konflikte - Instrumente, um die Vergangenheit zu verarbeiten und eine andere Zukunft aufzubauen. In diesem Sinne kann die Erinnerung an ein Vergehen, anstatt eine Art geistiges Gefängnis zu sein, zu einem Akt der Befreiung und Versöhnung werden, der es ermöglicht, die Verletzlichkeit der anderen wie auch der eigenen zu erkennen.

Diese Dynamik wird anhand komplexer Fragen behandelt: Wie können Gesellschaften kollektiv vergeben; ist es möglich, Gruppen zu versöhnen, die durch jahrzehntelangen Hass oder Missverständnisse getrennt sind; welche Rolle spielen Institutionen bei der Schaffung eines günstigen Umfelds für Vergebung?

Der Aufruf an die Akademiker

Eine Besonderheit der Initiative ist die Sammlung von wissenschaftlichen Beiträgen durch eine Aufruf zur Einreichung von Beiträgen offen für Philosophen, Theologen, Historiker, Juristen, Soziologen und andere Experten. Interessierte können bis zum 31. Januar 2025 Überlegungen zu Themen wie historisches Gedächtnis und Übergangsjustiz, Narrative der Erinnerung durch Kunst und Medien, die Beziehung zwischen Bildung und Erinnerung oder die Rolle der öffentlichen Politik bei der Bewahrung des historischen Gedächtnisses vorschlagen. Die angenommenen Beiträge werden während der Konferenz vorgestellt und anschließend veröffentlicht.

Internationale Beteiligungen

Das Programm des Kongresses erstreckt sich über zwei Tage mit Vorträgen zu zentralen Themen wie Gerechtigkeit und Vergebung, die Bedeutung des dokumentarischen Gedächtnisses und die Rolle der Spiritualität im Versöhnungsprozess.

Zu den Höhepunkten gehören die Teilnahme von Kardinal Matteo Zuppi, Erzbischof von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, der über Vergebung im Kontext des Krieges nachdenken wird, und Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Patriarch von Jerusalem, der seine einzigartige Perspektive auf die Möglichkeit der Vergebung im Heiligen Land darlegen wird.

Andere Vorträge befassen sich mit innovativen Themen wie den Auswirkungen sozialer Medien und künstlicher Intelligenz auf die Kultur des Verzeihens, z. B. mit Professor John D. Peters von der Yale University.

Vergebung als Weg der Hoffnung

Im Rahmen der Heiliges JahrNeben der Vertiefung theoretischer Aspekte soll der Kongress auch eine konkrete Einladung darstellen, Vergebung als einen Weg der Hoffnung und der individuellen und kollektiven Transformation zu betrachten. Schließlich betont Papst Franziskus oft, dass Vergebung niemals ein Zeichen von Schwäche ist, sondern ein Akt der Stärke, der den Lauf der Geschichte verändern kann. In dieser Perspektive wird die Reflexion nicht nur akademisch, sondern auch spirituell und praktisch sein und versuchen, neue Wege der Versöhnung vorzuschlagen, die eine Inspiration für die Gesellschaft und den Einzelnen sein können.

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