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Rom erinnert an Kardinal Ercole Consalvi (1757-1824)

In den kommenden Tagen finden in Rom eine Reihe von Veranstaltungen zum Gedenken an Kardinal Ercole Consalvi statt, eine Schlüsselfigur der katholischen Kirche im frühen 19. Jahrhundert.

Giovanni Tridente-19. Januar 2024-Lesezeit: 2 Minuten

Kardinal Ercole Consalvi

Anlässlich des zweihundertsten Todestages von Kardinal Ercole Consalvi, einer Schlüsselfigur der katholischen Kirche in der turbulenten Zeit des frühen 19. Jahrhunderts, wird in den kommenden Tagen in Rom eine Reihe von Veranstaltungen unter Beteiligung des Staatssekretariats, des Päpstlichen Komitees für historische Wissenschaften, der Vatikanischen Museen und des Englischen Kollegs organisiert.

Ercole Consalvi, der Protagonist einer außergewöhnlichen politischen Karriere und von seltener strategischer Raffinesse - wie ihn einige Experten beschreiben - wurde am 8. Juni 1757 in Rom als Sohn des Markgrafen Giuseppe di Tuscania und der Claudia dei Conti Carandini geboren. Nach seinem Studium an der Akademie der kirchlichen Adligen in Rom begann seine politische Karriere mit der Eröffnung des Konklaves in Venedig am 30. November 1799, nach dem Tod von Pius VI. Später, unter dem Pontifikat von Pius VII. Chiaramonti, wurde er zum Staatssekretär und dann 1800 zum Staatssekretär ernannt, obwohl er nur ein einfacher Prälat war.

Ein geschickter Diplomat

Marek Andrzej Inglot, Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften, hob hervor, dass Kardinal Consalvi ein geschickter Diplomat war, der in einer Zeit großer institutioneller, ideologischer und wirtschaftlicher Turbulenzen agierte. Sein Wirken erstreckte sich von den Staaten der Kirche bis nach Frankreich, England, Österreich und Amerika. Als Staatssekretär war er ein Vorbild, denn er verteidigte die Gründe der Lehre und passte sich den Gegebenheiten der Zeit an.

Ein internationaler Studientag

Das Päpstliche Komitee für Geschichtswissenschaften hat den Vorschlag des Staatssekretariats angenommen, einen internationalen Studientag zu organisieren, der am 22. und 23. Januar im Konferenzsaal der Vatikanischen Museen stattfinden soll. Die verschiedenen Dimensionen des Wirkens des Kardinals, von seinem diplomatischen Wirken bis hin zu seiner Kulturpolitik, werden dabei zur Sprache kommen.

Der Besuch im Vereinigten Königreich

Ein weiterer Aspekt der Erfahrung von Kardinal Consalvi betrifft seinen Besuch im Vereinigten Königreich im Jahr 1814, der einen Wendepunkt in den anglo-päpstlichen Beziehungen darstellte. Sein geschliffener Auftritt in der britischen Gesellschaft trug wesentlich zum Abbau antikatholischer Vorurteile in Großbritannien bei und ebnete den Weg für die Verabschiedung des katholischen Emanzipationsgesetzes im Jahr 1829.

Dies erklärte Professor Maurice Whitehead, Direktor der Heritage Collections und Forscher am English College, auf einer Pressekonferenz. In diesem Zusammenhang veranstalten das English College und die britische Botschaft beim Heiligen Stuhl gemeinsam zwei weitere Aktivitäten, ein Symposium und ein Konzert, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Das Symposium wird sich mit dem Einfluss des Kardinals auf das Vereinigte Königreich befassen, während das Konzert mit dem Titel "Macht, Mäzenatentum und Diplomatie: Kardinal Ercole Consalvi (1757-1824) und die Musik" von dem englischen Ensemble Cappella Fede aufgeführt wird.

Ein bleibendes Erbe

Ercole Consalvi starb am 24. Januar 1824 in Rom. Seine letzten Worte "Ich bin in Frieden" klingen wie ein ideales Zeugnis der Gelassenheit in stürmischen Zeiten. Darüber hinaus wird er als unermüdlicher Diener der Weltkirche und des Nachfolgers Petri gewürdigt, wie auch seine 1824 in Venedig veröffentlichten Cenni Biografici bezeugen.

Diese Initiativen in Rom sollen daher die Gelegenheit bieten, das Leben und das Vermächtnis einer verstorbenen Persönlichkeit zu erforschen, die den Verlauf der kirchlichen und diplomatischen Geschichte tiefgreifend geprägt hat.

Der AutorGiovanni Tridente

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