Aktuelles

Deutscher "Synodalausschuss" trotzt dem Vatikan weiter

Fast alle deutschen Bischöfe nahmen an der letzten Sitzung des deutschen "Synodalausschusses" vor dem Sommer teil, in dem drei "Kommissionen" gebildet wurden, von denen eine das vom Vatikan wiederholt verbotene sogenannte "Synodalkonzil" vorbereiten soll.

José M. García Pelegrín-17. Juni 2024-Lesezeit: 3 Minuten

Am vergangenen Freitag und Samstag tagte in Mainz das deutsche "Synodalkomitee", das sich aus 74 Mitgliedern zusammensetzt: den 27 Titularbischöfen, 27 Vertretern des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und 20 weiteren Mitgliedern, die von der Vollversammlung des "Synodalen Weges" gewählt werden; Beschlüsse werden mit einer einfachen Zweidrittelmehrheit gefasst.

Von den 27 Titularbischöfen sind jedoch vier - Kardinal Rainer Woelki (Köln) und die Bischöfe Gregor Maria Hanke OSB (Eichstätt), Stefan Oster SDB (Passau) und Rudolf Voderholzer (Regensburg) - beschlossen, nicht teilzunehmen. Nach Angaben der Organisatoren waren 64 dieser 74 Mitglieder in Mainz anwesend.

Der Vatikan hat wiederholt die "Befugnis der Bischofskonferenz (DBK) zur Genehmigung der Statuten" einer solchen Kommission in Frage gestellt, da weder der Codex des kanonischen Rechts noch das Statut der DBK "eine Grundlage dafür bieten".

Wie Sie sich erinnern werden, ist sowohl in einem Schreiben vom 16. Januar 2023 wie in einem anderen der 16. Februar 2024Die führenden Kardinäle des Heiligen Stuhls erinnerten daran, dass ein Synodalkonzil "im geltenden Kirchenrecht nicht vorgesehen ist und daher ein solcher Beschluss der DBK ungültig wäre, mit den entsprechenden rechtlichen Konsequenzen".

Aus diesem Grund erklärten die deutschen Bischöfe, dass sie ihre Arbeit im "Synodalausschuss" zur Genehmigung vorlegen werden. Genehmigung des Heiligen Stuhls und dass weitere Treffen im Vatikan stattfinden werden. Der Termin für den nächsten Besuch der deutschen Bischöfe in Rom steht noch nicht fest.

Bei der ersten Pressekonferenz erklärte DBK-Präsident Bischof Georg Bätzing jedoch, dass "der Synodalausschuss auf die Unterstützung aller Mitglieder der DBK zählt". gehen. [Genehmigung] des Kardinalstaatssekretärs und der beteiligten Kardinäle".

Diese Aussage wurde von der Laieninitiative "Neue Anfänge" in Frage gestellt, die seit Jahren das Treiben des "Synodalen Weges" und nun des "Synodalen Ausschusses" kritisiert. Letzte Woche hat sie eine formelle Anfrage an das vatikanische Bischofskonzil zur Rechtmäßigkeit dieser Aktivitäten des DBK und des ZdK gestellt.

Der Tübinger Kanonist Bernhard Sven Anuth, der sich als "konstruktiver Kritiker" des Synodalen Weges vorstellte, legte in der Sitzung des "Synodalen Ausschusses" zudem die kanonische Situation offen, oder, wie Dorothea Schmidt in der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" schreibt, "die Kardinäle der Kurie, Kanonisten und der Papst der katholischen Kirche in Deutschland seit 2019 begreiflich zu machen versuchen": "Wenn Rom sagt, dass 'weder der Synodalweg, noch ein von ihm eingesetztes Gremium, noch eine Bischofskonferenz die Befugnis hat, den 'Synodalrat' auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzusetzen', dann wäre jeder Versuch, dies zu tun, auch 'kirchenrechtlich ungültig'." Thomas Schüller, Kanonist aus Münster und Mitglied des "Synodalausschusses", pflichtete ihm bei: "Letztlich entscheiden der Bischof und der Papst".

Obwohl in dieser Intervention von Bernhard Anuth klargestellt wurde, dass es keine "Mitentscheidung der Laien" geben wird und eine vatikanische Zustimmung zu einer "vermeintlichen Parität" zwischen Bischöfen und Laien ausgeschlossen ist, sprachen sich viele Mitglieder des "Komitees" dafür aus, "mutig zu sein und die Grenzen des Kirchenrechts auszuloten oder gar zu überschreiten".

Der "Synodalausschuss" - so der DBK-Präsident - wird "die reichen Früchte der fünf Synodenversammlungen" umsetzen und weiterentwickeln. Zu diesem Zweck wurden am Samstag drei Arbeitsgruppen, die sogenannten Kommissionen, eingesetzt: Eine davon wird sich den Initiativen des "Synodalen Weges" widmen, die aus Zeitgründen nicht auf dem Synodalen Weg behandelt werden konnten, wie etwa "die neue Sexualmoral" oder "die Entscheidungsrechte der Laien"; eine zweite Kommission wird die auf dem Synodalen Weg gefassten Beschlüsse auswerten und die dritte wird den Synodalrat vorbereiten. Jede der Kommissionen besteht aus zehn Mitgliedern des "Synodalausschusses". Die nächste Sitzung des Synodalausschusses ist für Mitte Dezember in Wiesbaden geplant.

Ein neues Treffen der DBK-Vertreter mit den vatikanischen Dikasterien, das beim letzten Besuch der deutschen Bischöfe in Rom im März vereinbart wurde, ist noch nicht terminiert, könnte aber Gerüchten zufolge noch vor Ende Juni stattfinden.

Newsletter La Brújula Hinterlassen Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und erhalten Sie jede Woche die neuesten Nachrichten, die aus katholischer Sicht kuratiert sind.