Joseph Ratzinger zeigte von Kindheit an die Tiefe seines Glaubens und seine Verbundenheit mit den christlichen Traditionen. Ein liebenswertes Zeugnis dafür ist der Brief, den er als Kind, im Alter von sieben Jahren, an das Jesuskind schrieb, an das man sich üblicherweise wendet, um die Weihnachtsgeschenke zu erbitten, die andernorts von den Heiligen Drei Königen erbeten werden. Diese Geste voller Zärtlichkeit und Spiritualität zeigt, wie intensiv der spätere Papst die Weihnachtsbräuche seiner bayerischen Heimat lebte.
In dem Brief bat der kleine Josef um drei besondere Geschenke: ein Messbuch, einen liturgischen Altarschmuck und eine Figur des Heiligsten Herzens Jesu. Diese Wünsche zeigen nicht nur seinen Wunsch, sondern auch seine frühe Neigung zum Priestertum und seine Liebe zur Liturgie. Wie eine Vorahnung seiner Berufung zeigt der Brief, dass sein Blick bereits auf das Transzendente gerichtet war.
Die Entdeckung des Briefes
Im Jahr 2012, während der Restaurierungsarbeiten am Haus der Familie von Joseph Ratzinger In Pentling, Bayern, wurde ein Brief entdeckt, den der kleine Josef 1934 im Alter von 7 Jahren an das Jesuskind schrieb. Er wurde von seiner Schwester Maria aufbewahrt und spiegelt die tiefen religiösen Werte wider, die ihm in seinem Elternhaus vermittelt wurden.
Der Originalbrief, der sorgfältig aufbewahrt wird, ist nicht nur wegen des Inhalts der Bitten bemerkenswert, sondern auch wegen der einfachen und respektvollen Sprache, die das Kind verwendete. "Liebes Jesuskind", begann Josef in einem Ton, der Demut und Vertrauen ausstrahlte.
Das Herz des zukünftigen Papstes
Dieser Ausschnitt aus Ratzingers Kindheit ist nicht nur berührend, sondern lädt auch zum Nachdenken darüber ein, wie Erfahrungen und Traditionen, die von klein auf gelebt werden, ein dem Glauben gewidmetes Leben prägen können. In seinem späteren Werk als Papst, Benedikt XVI. war ein unermüdlicher Verfechter der christlichen Wurzeln und der Vermittlung von Werten durch die Familie, die er selbst intensiv lebte.
Der Brief des jungen Ratzinger ist nicht einfach eine historische Kuriosität, sondern ein Spiegel des Herzens eines Kindes, das, vom Glauben geleitet, die katholische Kirche leiten und die zeitgenössische Theologie mit seinem Denken prägen sollte.