Erziehung

Affektiv-sexuelle Erziehung. Eine unausweichliche Herausforderung

Die affektiv-sexuelle Erziehung ist für junge Menschen unerlässlich, um ihre Identität auf gesunde und ausgewogene Weise zu entwickeln. Die Kirche hat durch ihre Einrichtungen die einmalige Gelegenheit, ihren anthropologischen Vorschlag durch bewährte Ausbildungsprogramme zu präsentieren.

Javier García Herrería-7. April 2025-Lesezeit: 3 Minuten

In dieser Ausgabe unseres Magazins stellen wir ein Dossier vor, das sich mit der Bedeutung der affektiv-sexuellen Erziehung von Kindern und Jugendlichen befasst. Angesichts des Umfelds, in dem die neuen Generationen aufwachsen, ist dies eine unumgängliche Notwendigkeit. Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass diese Art der Erziehung in erster Linie in der Verantwortung der Eltern liegt, die die Pflicht haben, ihren Kindern eine ausgewogene und gesunde Sichtweise von Affektivität und Sexualität zu vermitteln. Viele von ihnen haben jedoch in ihrer Jugend weder eine solche Ausbildung erhalten, noch haben sie mit ihren eigenen Eltern über diese Themen gesprochen. Dieser Mangel an Bezugspunkten und Instrumenten erschwert es ihnen sehr, solche sensiblen Gespräche zu führen.

Konfrontation mit dem Kontext

Schweigen ist jedoch keine Option. In einer hyper-sexualisierten Welt werden Kinder und Jugendliche durch andere Quellen geprägt: Filme, Fernsehserien, soziale Medien und in vielen Fällen auch Pornografie. Es ist dringend notwendig, dass Eltern die Initiative ergreifen und mit ihren Kindern sprechen, bevor Umweltbotschaften ihre Ansichten über Sexualität prägen. Bildschirme haben einen tiefgreifenden Einfluss auf die Vorstellungen, die junge Menschen von Beziehungen und Bindungen entwickeln. Die heutige Medienkultur fördert größtenteils ein Modell, in dem Sex als reine Unterhaltung angesehen wird, losgelöst von Liebe und echter Bindung an den anderen.

Die Kirche und die affektiv-sexuelle Erziehung

Vor mehr als einem Jahrzehnt schlug der spanische Bischof José Ignacio Munilla vor, dass einer der großen Beiträge der Kirche im 21. Jahrhundert gerade die affektiv-sexuelle Erziehung sein könnte, so wie es in der Vergangenheit Krankenhäuser und Universitäten waren. Die Kirche hat die einmalige Chance, eine alternative, menschlichere und tiefgründigere Vision von Affektivität und Sexualität anzubieten. In diesem Sinne dürfen die katholischen Bildungseinrichtungen, Pfarreien und christlichen Gemeinschaften diesen grundlegenden Aspekt bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen nicht vernachlässigen. Darüber hinaus ist diese Art von Inhalten eine privilegierte Gelegenheit, die Verbindung zu den Jugendlichen nach der Firmkatechese aufrechtzuerhalten, einer Phase, in der sie sich oft vom Glauben und der kirchlichen Gemeinschaft entfernen.

In diesem Dossier arbeiten wir mit Bischof Munilla zusammen, der darüber nachdenkt, wie die affektive Sexualerziehung inmitten der heutigen Verwirrung ein Leuchtfeuer sein kann. Es ist ein Aufruf an die Gläubigen, diese Aufgabe mit Verantwortung zu übernehmen und klare und prägende Antworten in einer Welt zu geben, in der junge Menschen nach soliden Referenzen suchen.

Die Katechesen zur Theologie des Leibes, die der heilige Johannes Paul II. zwischen 1979 und 1984 gehalten hat, bieten eine tiefgreifende Reflexion über die Bedeutung des menschlichen Körpers, der Sexualität und der Liebe. Sie stellen zweifellos den wichtigsten Beitrag der Kirche in diesem Bereich dar und haben zu zahlreichen Kursen und Ausbildungsprogrammen geführt, die von seinen Lehren inspiriert wurden.

Programme und Experten

Neben theoretischen Überlegungen enthält dieses Dossier auch Aussagen von Experten, die seit Jahren im Bereich der affektiv-sexuellen Erziehung tätig sind. Rafael Lafuente, einer der gefragtesten Referenten auf diesem Gebiet, hat einen Artikel verfasst, um Eltern und Schulen zu ermutigen, mit ihren Kindern auf vertrauensvolle und natürliche Weise über diese Themen zu sprechen. Dank seiner Erfahrung kann er die Sorgen der Familien verstehen und ihnen konkrete Strategien anbieten, um die Erziehung zu Affektivität und Sexualität ohne Angst und Tabus anzugehen.

Wir stellen auch zwei Programme zur affektiv-sexuellen Erziehung vor, die in einem christlichen Umfeld entstanden sind und sich in vielen Ländern etablieren konnten: das Lernen zu lieben und die Teen STAR. Obwohl diese Programme aus einer christlichen Perspektive heraus entwickelt wurden, haben sie sich als ebenso wirksam und anwendbar in einem nicht gläubigen Umfeld erwiesen. Ihr ganzheitlicher Ansatz, der auf der Achtung der Würde der Person und der Förderung gesunder und verbindlicher Beziehungen beruht, macht sie zu wertvollen Instrumenten für jede Bildungsgemeinschaft.

Kurz gesagt, affektiv-sexuelle Erziehung ist keine Option, sondern eine Dringlichkeit. Angesichts einer Welt, die jungen Menschen verwirrende und oft entmenschlichende Modelle bietet, liegt es in der Verantwortung von Eltern, Erziehern und Religionsgemeinschaften, ihnen eine Erziehung zu vermitteln, die ihnen hilft, ihre Affektivität und Sexualität in einer umfassenden, bewussten und verantwortungsvollen Weise zu leben.


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