Das ist inakzeptabel

Die Ankündigung der Einsetzung einer parlamentarischen Kommission zur Untersuchung von Missbrauchsfällen, die nur von Mitgliedern der katholischen Kirche begangen wurden, lässt viele Zweifel an ihrem Nutzen aufkommen. 

15. März 2022-Lesezeit: 2 Minuten
Missbrauch

Ich untersuche die jüngsten Pressemitteilungen des Generalrats der Justiz zum sexuellen Missbrauch von Minderjährigen. Man muss bis Oktober 2021 zurückgehen, um eine Verurteilung eines katholischen Priesters zu finden.

Jeder Missbrauch eines Minderjährigen ist ein abscheuliches Verbrechen. Aber sollte das spanische Parlament wirklich eine Kommission für den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Priester und Ordensleute einrichten, wenn der Missbrauch in gleichem oder größerem Maße in der Familie selbst oder durch verschiedene Fachleute im Bereich Kinder und Jugendliche begangen wird?

Ich untersuche auch die digitale Presse zum selben Thema: Verurteilung eines evangelischen Pastors wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen, Verurteilung des Imams einer Moschee wegen Missbrauchs von Minderjährigen im Alter von 12 und 13 Jahren...

Soll das spanische Parlament wirklich eine Kommission zum Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche einrichten, wenn es auch in anderen religiösen Konfessionen Missbrauch gibt? Ist das nicht eindeutig diskriminierend?

Eine parlamentarische Kommission durch den Bürgerbeauftragten impliziert rechtlich gesehen zwei Dinge. Erstens: Sie sind nicht für die Einhaltung der Verfahrensgarantien (Unschuldsvermutung, legale Verteidigungsmittel, Rechtsmittel...) verantwortlich, für die immer die Gerichte zuständig sein müssen. Sollte das spanische Parlament wirklich eine Kommission für den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Priester und Ordensleute einrichten, wenn die Mindestgarantien des Rechtsstaates nicht eingehalten werden und die Opfer nicht wirksam entschädigt werden sollen? Die Datenschutzbestimmungen in der Europäischen Union könnten verlangen - und die soziale Praxis in diesem Bereich könnte dazu raten -, dass die Namen von Opfern und Tätern bei der parlamentarischen Untersuchung nicht genannt werden.

Jeder Missbrauch eines Minderjährigen ist ein abscheuliches Verbrechen. Aber muss das Parlament wirklich einen Ad-hoc-Ausschuss zum sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch Priester und Ordensleute einrichten, wenn wir am Ende nur einer Institution, der katholischen Kirche, ein Gesicht geben können, die seit Jahren gegen den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen kämpft? Ist das nicht schlicht und einfach eine weltliche Inquisition? Die Einrichtung einer parlamentarischen Kommission oder einer Ombudsstelle für den Missbrauch von Minderjährigen durch Priester und Ordensleute ist rechtlich nicht haltbar, egal wie man es betrachtet. Es handelt sich lediglich um ein ideologisches Manöver. Und deshalb ist sie unzulässig.

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