Für eine Sinfonie der Wahrheit

Diese komplexe Welt fordert uns heraus, dafür zu sorgen, dass die Wahrheit der Identität nicht nur in unseren Absichten besteht, sondern auch in unserem Handeln und unserer Kommunikation für andere sichtbar wird.

23. März 2022-Lesezeit: 2 Minuten
Kommunikation

Das Äußere ist oft verdächtig. Was tiefgründig ist, ist authentisch und der Schein ist "nur" Schein. Diese Dialektik zwischen Inhalt und Form wirkt sich auf öffentliche Wertedebatten aus. Einerseits bilden Positionen zu Sachfragen - Leben, Sklaverei, Einwanderung - die Substanz, andererseits treten diese Positionen in der Debatte in Erscheinung und beeinflussen die Wahrnehmungen und Urteile der anderen.

Wenn also ein Katholik an einer öffentlichen Debatte teilnimmt, wie "erscheint" dann sein Standpunkt zu dem Thema? Wenn wir von einem realistischen Kommunikationsmodell ausgehen, lassen sich drei zusammenhängende Botschaften erkennen: eine Botschaft über das Thema; eine Botschaft über die Beziehung - über die Art der Bindung, die ihre Art der Kommunikation mit dem anderen schafft, zum Beispiel durch die Förderung einer Kultur der Begegnung; und eine Botschaft über ihre Identität - ihre Position, ihre Art, sie zu vermitteln, und ihre Art, mit anderen in Beziehung zu treten, sagen etwas darüber aus, wer diese Person ist. 

Im positiven Sinne geht es bei einer wirksamen Kommunikation darum, zur Debatte beizutragen, indem der Standpunkt der Kirche zu dem betreffenden Thema mobilisiert wird, wobei die katholische Identität für eine möglichst große Zahl von Menschen deutlich gemacht wird, und den Gesprächspartner durch eine Verbesserung der interaktiven Beziehung offener für die Botschaft zu machen. 

Im negativen Sinne können unvollständige oder paradoxe Situationen entstehen: Man vertritt einen Standpunkt zu einem Thema und verrät dabei seine Identität; man vertritt eine Vision, aber zermürbt oder zerstört Beziehungen, die dann die pastorale Arbeit oder das Zusammenleben erschweren; man vermeidet es, bei einem heiklen Thema Zeugnis abzulegen, um der Spannung zu entgehen, sich mit einem feindseligen Gesprächspartner auseinanderzusetzen.

Diese komplexe Welt fordert uns heraus, dafür zu sorgen, dass die Wahrheit der Identität nicht nur in unseren Absichten besteht, sondern auch in unserem Handeln und unserer Kommunikation für andere sichtbar wird.

Der AutorJuan Pablo Cannata

Professor für Soziologie der Kommunikation. Universität Austral (Buenos Aires)

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